Fest
steht,
dass der beliebte moderne Shaabi, wie auch der Baladi, als
Weiterentwicklung dieser Folklore in Kairo entstand. Er ist die Musik
der städtischen Arbeiter und gilt deshalb auch als der Sound der Straße.
Viele dieser Menschen zogen vom Land nach Kairo und brachten ihre
heimische Musik mit. In der Stadt mischte sich diese mit klassischen
ägyptischen Stilen und westlicher Musik.
Aktuelle,
auch bei uns bekannte Vertreter dieses urbanen Shaabi sind z.B. Hakim oder
Saad. Moderner Shaabi ist sehr pop-lastig, mit starkem Rhythmus und
Gesangsstimmen, die oft ein wenig rau klingen. Er ist emotional, aber auch
fröhlich und frech mit Anspielungen und Doppeldeutigkeiten.
Der Rhythmus ist typisch Baladi oder Saidi.
Bei uns läuft der Shaabi oft einfach unter den Bezeichnungen ägyptischer Pop oder Saidi-Pop.
Shaabi als
Tanz hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Baladi. Er ist sowohl erdig als auch
lebhaft und fröhlich. Die Bewegungen wirken natürlich, locker, spielerisch. Da
es der Tanz der normalen Leute ist, den man auch oft zusammen auf Feiern genießt,
ist er grundsätzlich sehr frei in der Form und ungekünstelt im Ausdruck.
Als
Beispiele für den Shaabi hier zwei Videos. Das erste ist ein eher
traditioneller Shaabi des ägyptischen Tänzers Shafeek Ibrahim. Ich habe bei ihm einen Workshop genossen.
Das zweite
Video zeigt die schwedisch-italienische Tänzerin Farida mit einem modernen
Shaabi.
Den Spaß am
modernen Shaabi erleben wir zur Zeit im Unterricht. Wir erproben verschiedene
vielseitige Kombis (die mit leichten Änderungen auch für andere Stile wie
Baladi und Raqs Sharki verwendbar sind), hören uns in die Musik ein und
improvisieren. Am Ende kann, je nach Wunsch der Gruppe, eine komplette Choreographie stehen.
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